Aktuelle Daten zum Finanzplatz zeigen der Bankiervereinigung nach dessen Leistungsfähigkeit: -Der Bankensektor bietet in der Schweiz 165‘000 Menschen einen gut bezahlten Arbeitsplatz; das sind fast so viele, wie Basel Einwohner hat. -Die Banken bilden mehr als 3‘600 KV-Lernende aus. Das sind 8,4 Prozent aller KV-Lehrstellen – so viele wie in kaum einer anderen Branche der Schweiz. -6 Prozent der Wertschöpfung, rund CHF 35 Milliarden, werden von den Banken erwirtschaftet. -8 Prozent der in der Schweiz bezahlten Steuern, insgesamt rund CHF 11 Milliarden, kommen von den Banken.
Patrick Odier, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) sagt zur Bedeutung der Banken: „In den letzten Jahren ist oft vergessen gegangen, wie wichtig der Finanzplatz ist. Er ist für die Wirtschaft wie der Sauerstoff für den Körper – ohne geht es nicht.“ Wettbewerbsfähigkeit, Vielfalt und Leistungsstärke könnten die Banken zu einem grossen Teil selbst erhalten und ausbauen, indem sie ihre Stärken ausspielen und laufend innovativ bleiben würden. Von Politik und Behörden erwartet der Bankensektor die dringend nötige Unterstützung bei der Gestaltung optimaler rechtlicher, steuerlicher und regulatorischer Rahmenbedingungen, damit er seinen Beitrag für den Wohlstand der Schweiz auch künftig leisten könne.
Internationale Standards: "Nicht mehr, nicht weniger"
Die Bankiervereinigung ist überzeugt: Die Banken in der Schweiz gehören weiterhin zu den solidesten der Welt; dazu habe auch eine frühzeitige, konsequent umgesetzte Too-Big-To-Fail-Regulierung beigetragen. Indem die Banken internationale Standards wie den automatischen Informationsaustausch (AIA) akzeptieren und sauber umsetzen, hätten sie zur Rechtssicherheit beigetragen. Die Banken drängten aber darauf, dass auch andere Finanzplätze internationale Standards in Steuerfragen einhalten. Ein wichtiges Kriterium für den AIA mit einem anderen Land müsse sein, dass andere Finanzplätze mit diesem Land ebenfalls ein AIA-Abkommen vereinbart haben. Weitere Kriterien seien faire Lösungen für eine Regelung der Vergangenheit und Möglichkeiten, den Marktzugang zu verbessern. Weiterhin fordern die Banken einen Verzicht auf alle erweiterten Sorgfaltspflichten („Weissgeldstrategie“), die über internationale Standards hinausgehen und weder von anderen Ländern noch von Kunden verstanden werden.
"Marktzugang muss verbessert werden"
Die Expertengruppe zur Weiterentwicklung der Finanzmarktstrategie, kurz Brunetti-Gruppe genannt, hat wichtige Empfehlungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit formuliert. Diese müssten nun rasch und mutig in die Praxis umgesetzt werden. Insbesondere müsse der Zugang zum europäischen Markt in einer ersten dringenden Phase mittels bilateralen Verhandlungen mit wichtigen Ländern verbessert werden. Längerfristig führe kein Weg an einem (Finanz-) Dienstleistungsabkommen auf Gesamt-EU-Ebene vorbei. Parallel müsse sich die Schweiz dafür engagieren, mit Anerkennung von Äquivalenz in technischen Dossiers und Differenzierung im Inland Verbesserungen zu erreichen. Patrick Odier betont: „Wir riskieren, dass ein gewichtiger Anteil an Wertschöpfung und Arbeitsplätzen ins Ausland verlagert wird, wenn die offenen Fragen in Bezug auf die Europäische Union nicht gelöst werden. In den nächsten Jahren wird die Lösung dieser Fragen einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für den Finanzplatz sein.“ Im Zentrum stehen für die SBVg die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative bei gleichzeitiger Wahrung der bilateralen Verträge und die Lösung institutioneller Fragen.
"Bedarfsgerechter und effizienter Regulierungsprozess"
Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Ausgestaltung eines bedarfsgerechten und effizienten Regulierungsprozesses. Reguliert werden solle nur bei Bedarf und bei einem vertretbaren Kosten-Nutzen-Verhältnis. Dies sei periodisch zu überprüfen. Die Regulierung müsse stufengerecht, transparent und wirkungsvoll sein und im Dialog mit den Betroffenen erarbeitet werden; wo sinnvoll, solle Selbstregulierung bevorzugt werden. Ein frühzeitig zu erstellendes Normenkonzept würde für die Regulierten Transparenz schaffen. Es solle zudem eine unabhängige Prüfstelle für Finanzmarktregulierung eingerichtet werden, die für die Einhaltung der Regulierungsgrundsätze sorgt.
"Finanzplatz bleibt innovativ"
Die Banken arbeiten nach Aussage der Schweizerischen Bankiervereinigung laufend selbst daran, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Verschiedene Massnahmen wie die Stärkung des Asset Managements, die Etablierung eines Renminbi-Hubs und die Förderung von optimalen Rahmenbedingungen für ein digitales Ökosystem hätten im letzten Jahr deutliche Fortschritte erzielt. Patrick Odier betont: „Wettbewerbsfähigkeit beruht nicht nur auf attraktiven Rahmenbedingungen, sondern auch auf der Entwicklung immer neuer Tätigkeiten. Wir arbeiten laufend an den Wachstumsmotoren von morgen.“
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Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) ist die Stimme der Banken in der Schweiz. Als Dachverband repräsentieren wir nahezu alle Banken in der Schweiz. Unser Hauptziel ist die Förderung optimaler Rahmenbedingungen im In- und Ausland für den Finanzplatz Schweiz. Dazu vertreten wir die Interessen der Banken in der Wirtschaft, in der Politik, gegenüber der Regierung, den Behörden und den Regulierern.
Als Think Tank für die Rahmenbedingungen von morgen antizipieren wir die für den Finanzplatz relevanten Entwicklungen.
Schweizerische Bankiervereinigung (SwissBanking) (Firmenporträt) | |
Artikel 'Bankiervereinigung: "Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Schweiz verteidigen"...' auf Swiss-Press.com |
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